Austausch 2003

Der Austausch Lambersart 2003 - das Programm

Zeitung 2003

Das von der französischen Schule „Lycee Jean Perrin“ für die deutschen Schüler aufgesetzte Programm war prall gefüllt, lediglich das Wochenende (fr. le week–end) war zur persönlichen Tagesgestaltung freigegeben.

Am Samstag (5.04.2003), also am Tag der Ankunft im für die deutsche Reisegruppe unbekannten Frankreich, war bereits eine Tour in das 5km entfernte Lille bei fast jedem französischem Partner als fester Bestandteil des familiären, d.h. inoffiziellen Programms eingeplant. Dort, in einer zum Tourismus übrigens sehr empfehlenswerten Metropole, besuchten die Pärchen deutsch-französischer Austauschschüler die altehrwürdige Innenstadt, insbesondere die Grand Place mit der Vieille Bourse (alte Börse) und der Opéra.

Der danach folgende Sonntag stand ganz im Zeichen der Familie.

Der Montag avancierte folglich aufgrund des faulen Wochenendes zum ersten ernsten Tag in Nordfrankreich. Grund:
Ein Besuch im Rathaus… Zwar wurde der Aufenthalt von den meisten mit alberner Leichtigkeit sicher passiert, der Autor jedoch musste sich einer für ihn nicht ganz so lustigen französischen Hochzeitszeremonie (Mairie de Lambersart, fr. Bürgermeister von Lambersart), gut geschmückten Hochzeitssaal unterziehen.
Der Nachmittag bestand aus einer Rallye in Lille, deren Hauptteil es war, die berühmte Grand Place mit all ihren Geschäften, mit der Börse und Oper zu erkunden.

Den Dienstag (8.04.03), verbrachten die französischen und deutschen Austauschpartner gemeinsam in der Schule. Im Computerraum des Lycée versuchte M. Pigné der deutschen Gruppe in französischer Sprache die französisch – deutschen Klischees unter dem Motto „Sauerkraut und Baskenmütze“ nahe zu bringen, was aber wegen der teilweise großen sprachlichen Differenzen nur mit begrenztem Erfolg möglich war. Nachmittags erweiterte die deutsche Gruppe ihre Kenntnisse in der Sportwissenschaft im „Forum des Sciences de Villeneuve d’Ascq“. Jenes Sportmuseum beinhaltete zahlreiche Versuchsstationen, das „Highlight“ war sicherlich der mit einer Kamera versehene Basketballkorb, aber auch eine Torwand mit eingebautem Geschwindigkeitsmesser verleitete einige förmlich dazu, die dazugehörige Lederkugel unüberhörbar mit mindestens 80km/h durch das Museum zu dreschen. Nach diesem Ausflug kehrte die Meute von erschöpften Schülern um 17.00 Uhr zur Schule in Lambersart zurück.

Der Mittwoch war der unumstrittene Höhepunkt unserer „Tour de France“. Warum?
Am 9.04.03 fuhr die Gemeinschaft deutscher und französischer Schüler nach Paris, in die Hauptstadt, ins Zentrum französischer Politik, in eine moderne Metropole, in welcher der Kontrast zwischen den Relikten des ancien régime, der napoleonischen Epoche und der modernen pulsierenden Zeit unübersehbar erscheint. Der Eiffelturm wurde von den Austauschteilnehmern nicht unsicher gemacht, die Champs-Elysées, der Arc de Triomphe und einige alte vorrevolutionäre Paläste dagegen wurden in Paris ausgiebigst fotografiert und bis aufs letzte Detail bewundert.
Im Weiteren durchforsteten die Teilnehmer der Fahrt den „Jardin des Tuileries“, wo ein idyllisches Picknick eingenommen wurde. Nach dem Besuch des Obelisken am Ende des „Jardin des Tuileries“ führte die Gruppe deutsch – französischer Jugendlicher eine Art Rallye durch das Viertel Montmartre durch, das Ziel dieses Unterfangens war „Sacré Coeur“, von wo aus man eine atemberaubende Sicht über ganz Paris genoss. Nach jeweils drei Stunden Hin- und Rückfahrt waren alle Beteiligten dem Reisestress entsprechend müde und sehnten sich um 20.30 Uhr, sprich bei der Ankunft, nach nichts anderem als einem warmen Bett.

Der Donnerstag war wiederum fest für die Schule eingeplant, den Nachmittag verbrachte die Gruppe im „Musée des Arts et Techniques de Roubaix“, einem ehemaligen Jugendstil - Schwimmbad, welches zahlreiche Skulpturen, Statuen und Bilder zum Betrachten bereit hielt. Dabei war das Anliegen nicht das wissenschaftliche Analysieren der Kunstwerke, die Ästhetik und die damit verbundene Atmosphäre erzeugten ein Wohlgefühl, das auch im Vordergrund stand.

Der Freitag (11.04.03) war für viele der schönste Tag der Fahrt, an diesem Tag nämlich besuchte die ca. 20köpfige Gruppe deutscher Schüler die Côte d’Opale, einen nördlichen Küstenabschnitt Frankreichs. Nausicaa, ein sehr originelles Aquamuseum in der großen Hafenstadt Boulogne – sur – Mer, war dabei der interessanteste Part. Hier konnte man Riesenkrabben, Robben, ja sogar Haie beobachten, was für jeden eine außerordentliche Erfahrung war. Im Museum gab es noch einen „Streichelzoo“ zu entdecken; so war der wortwörtlich hautnahe Kontakt zu den Unterwasserlebewesen gegeben, was natürlich sehr viel Spaß gemacht hat. Das obligatorische Picknick war ebenfalls eine schöne Abrundung des Vormittags. In den danach folgenden Stunden fuhr die Reisegruppe zunächst an das Cap Gris – Nez, darauf zum Cap Blanc - Nez, das, wie der Name schon sagt, durch die einzig weiß gefärbte Landschaft für alle spektakulär erschien.

Bis zur Abfahrt am Montag begaben sich die Schüler aus Viersen nur noch einmal in die Schule, am Samstag Nachmittag bzw. am Sonntag wurde bei sehr vielen Austauschpartnern eine Abschlussfeier veranstaltet; sollte dies nicht geplant worden sein, ließ man die zehn Tage in Frankreich noch einmal auf der Bowlingbahn, in der Pizzeria oder auch in der Gastfamilie würdig ausklingen.

Am Montag (14.04.03) endete mit der Abfahrt auch der Austausch Teil I.

Teil II folgt im Oktober diesen Jahres...